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Donnerstag, 21. August 2008

DDR und die Ossis

Zitat: "Ja wir dummen Ossis fanden die DDR ganz toll, und wissen gar nicht wie schrecklich das war als wir noch in der DDR gelebt haben...Das ist ein blogbeitrag wert... :=) "

Aber nochmal von Vorne...

Es gibt diesen hübschen Beitrag beim Tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/politik/;art771,2579711
Hm, was steht Inhaltlich drin? Die Ossis zwischen 16 und 17 Jahren wissen nicht, dass die DDR eine Diktatur war, vor allem nicht, dass in der DDR alles ganz schlecht war. Wie haben die DAS den rausgefunden? Naja sie haben 5200 Schüler aus Bayern, NRW, Berlin und Brandenburg zur DDR befragt. Ganze 18 Fragen, hui. Was für eine genaue und umfassende Studie. Ach ja Real- und Hauptschüler wurden auch nur wenige befragt. Hm.

Zitat: "Am kritischsten gegenüber der DDR waren bayerische Schüler und Gymnasiasten, zugleich wussten sie am besten Bescheid."
Meine Einschätzung aus meiner Erfahrung, dass liegt daran, dass sie alles mögliche eingetrichtert bekommen haben. Ich durfte mir schon Sachen anhören wie: "Du siehst gar nicht aus wie ein Ossi."
Und wenn man denen erzählt, dass es Bananen nur alle 6 Monate gab und man sich dafür anstellen musste, dann glauben sie das. Ihrer Meinung nach hatten wir gar nichts, und haben nur einmal die Woche mit kaltem Wasser auf dem Hof duschen können - natürlich die ganze Familie mit einmal.
Allerdings hatten wir diese bösen Plattenbauten, wo es fließend warmes Wasser gab, und jede Wohnung IN der Wohnung eine Toilette mit Abfluss und Spülung hatte.
Das gab's in der tollen in der BRD von damals auch, aber nur selten.

Und in der Studie stellen sie "eine große Distanz zum politischen System der BRD und ihrer Wirtschaftsordnung“ fest.
Das liegt bestimmt nicht daran, dass jeder Bürger der BRD das Gefühl hat, dass er gegen die Politiker nichts ausrichten kann. - Wer die Fälle "Einstellung des Flugverkehrs Berlin Tempelhof" und "Ausbau der B96" verfolgt hat, wird wissen was ich meine. Eine echte Demokratie sieht anders aus. Vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht für die Allgemeinheit, aber wo ist dann der große Unterschied, zur DDR? Die Öffentlichmachung der Entscheidung? Die Marktmacht der großen Firmen?

Um nicht missverstanden zu werden, ich rede nicht über die SED, Stasi, den Bundesschutz oder dergleichen - diese Institutionen habe ich absichtlich außen vorgelassen. Ich ziele nur auf die eigentliche Politik ab.

Es wird in dem Artikel auch erwähnt, dass es wohl nicht alles von den Lehranstalten behoben werden kann - dem kann ich nur Zustimmen, vieles wird durch die Eltern weitergegebn. Also was soll die Schule da ändern?
"Du deine Eltern haben keine Ahnung, wir sagen dir wies wirklich war."

Um zu meinem Eintrags-Zitat zurück zukommen, dass habe ich geantwortet, nachdem ein Freund geschrieben hat, was das für eine "bull***" - Studie sei.

Aber um noch was positives zu erwähnen, mir haben die Einwürfe der Erziehungswissenschaftlers Bodo von Borries sehr gut gefallen - es wird Änderungen geben, die in den Unterricht einfliessen sollen. Vor allem hat er deutlich daraufhin gewiesen, dass diese und andere Studien nicht gerade repräsentativ sind.

Das war mein Wort zum Sonntag ;)

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